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Volkshilfe Summerschool „Deutsch verbindet“

Volkshilfe Summerschool „Deutsch verbindet“

 

Bei uns sind alle Kinder willkommen! Darum startet das Volkshilfe-Projekt für migrantische Volksschulkinder in Vorarlberg im Alter von 6 bis 10 Jahren zur Intensivierung und Verbesserung der Sprachkenntnisse in Deutsch.

GRUNDSÄTZLICHES ZUR VOLKSHILFE-INITIATIVE

Beinah 20.000 Kinder sind in Vorarlberg armutsgefährdet. Rund 3.400 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre beziehen in Vorarlberg Mindestsicherung. Über 1.000 asylwerbende Kinder befinden sich derzeit im Ländle in einer allgemeinbildenden Pflichtschule. Rund 600 davon in einer Volksschule. Mit den Sommerferien beginnt für die Kinder die schönste Zeit des Jahres. Alleine die Deutschkenntnisse leiden darunter. Deutschkurse sind insbesondere für diese Kinder nicht leistbar.

Um die Chancen dieser Kinder zu erhöhen, um die materielle Deprivation zu durchbrechen, müssen diese Kinder laufend in Deutsch geschult und somit ihre Kenntnisse verbessert werden. Diese mildtätige Initiative soll letztlich einen Beitrag leisten, die Kinder im Laufe ihres Lebens aus der Armutsgefährdung zu führen.

Obwohl diese sehr heterogen sind und von vielen, auch individuellen Faktoren abhängten, bleibt es gesichert, dass beim Erlernen einer Fremdsprache jeder Tag zählt. Unabhängig von den individuellen Voraussetzungen der Schulkinder, sollte deshalb die Zeit nicht verstrichen werden, die erlernten Kenntnisse zu verfestigen, weil das Verstehen und Beherrschen der Landessprache eine gesellschaftliche Grundvoraussetzung darstellt.

Die Politik der Bundes- und Landesregierung geht derzeit in der Diskussion sogar soweit, dass die finanzielle Lebensabsicherung von den Deutschkenntnissen abhängig wird. Eine „Mindestsicherung neu“, die von der Bundesregierung angekündigt wurde, soll einen einheitlichen Rahmen für alle Sozialhilfen der Länder bringen. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse wird es bestimmte Leistungen nicht mehr geben.

In der Regel werden die betroffenen Schulkinder als außerordentliche Schüler für die gesetzliche Maximaldauer von zwei Jahren geführt. Während das Schulsystem aber den generellen legistischen Zugang sucht, gibt es zahlreiche PädagogInnen die - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - während dem Schuljahr versuchen, den betroffenen Kindern Deutsch näher zu bringen und Defizite zu beheben. Die schulfreie Zeit stellt hier eine enorme Hürde im Deutscherwerb dar.

IDEE HINTER DER VOLKSHILFE-INITIATIVE

Die schulfreie Zeit im Sommer ist für Flüchtlingskinder was den Spracherwerb und  -vertiefung in Deutsch betrifft eine verlorene Zeit. Der eingeschränkte Kontakt zu den Schulkollegen und zum Lehrpersonal auf der einen Seite, der Familienkreis, in dem überwiegend die nicht-deutsche Muttersprache gesprochen, sorgen dafür, dass die erworbenen Deutschkenntnisse einrosten.

Meistens besteht der Wille der Eltern und der Kinder gleichermaßen die Deutschkenntnisse weiterzuentwickeln. Als große Hürden entpuppen sich einerseits das mangelnde Angebot in Vorarlberg, andererseits vor allem auch die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten der Flüchtlinge. Keine Seltenheit sind Deutschkurse für Kinder die sich mit über 600 Euro zu Buche schlagen.

Um effektiv und nachhaltig mit den Kindern zu arbeiten, werden sie in maximal 4er bis 6er-Gruppen eingeteilt. Dabei steht der sprachsensible Unterricht im Zentrum der Bemühungen. Tägliches Üben von Vokabeln/Wortschatz ist dabei unerlässlich. Inhaltlich wird der Wortschatz nach Themenfeldern erarbeitet. Dabei geht es mithilfe von Dominos, Memorys, Sprachförderspielen oder Musik um den schulischen Alltag, Zahlen und Farben, den Körper oder das Einkaufen. Wichtig ist der Volkshilfe vor allem, dass die Kinder dies mit Kopf, Herz und Hand erlernen. So gehen unsere TrainerInnen/PädagogInnen beispielsweise gern mit den Kindern nach der Wortschatzerweiterung im Kaufladen „einkaufen“.

Umsetzung der Volkshilfe-Initiative

Die Volkshilfe-Initiative setzt hier auf ein niederschwelliges und kostengünstiges Angebot. Während die Kostenbeteiligung der Eltern eine marginale Rolle spielt, werden die Kurskosten aus den Mitteln der Volkshilfe-Solidarität (Door2Door und Armutsmittel)  getragen. Dies gewährleistet, dass die Mittel, die die Volkshilfe für diese Maßnahme aufwendet, mildtätig verwendet werden.  

Der Start der Volkshilfe-Initiative ist mit 23. Juli 2018 geplant. Die Kurse finden von Montag bis Donnerstag immer nachmittags von 14 bis 17 Uhr statt. Der Kurs dauert 3 Wochen. Insgesamt stehen dem Kind 36 Stunden Deutsch-Unterricht zur Verfügung. Während den Lernphasen wird alle 50 Minuten eine 10-minütige Pause eingelegt, bei der auch kleine Jausen serviert werden.

Bei den Lehrpersonen handelt es sich um langjährige, erfahrene und ausgebildete TrainerInnen von Deutschunterricht für Migranten und PädagogInnen. Je nach Bedarf können mehrere Gruppen parallel unterrichtet werden, da die Kursräumlichkeiten, -technik und –materialien vorhanden sind.

Die Kurse finden in Bregenz statt. Eine Kursdokumentation wird geführt. Zum Schluss erhalten die Kinder ein Zertifikat im Rahmen einer kleinen Feier, an der auch die Eltern eingeladen werden.

Info unter:

Volkshilfe Vorarlberg

Anton-Schneiderstraße 19

6900 Bregenz

Tel. 05574 48853

Email: volkshilfe-vlbg@aon.at   

oder

Annegret Senn

Tel. 0664 5254175

VOLKSHILFE VORARLBERG | Anton-Schneiderstraße 19, 6900 Bregenz | MAIL volkshilfe-vlbg@aon.at | TEL +43 55 74 48 853 |
ZVR-Zahl:211008695 Unsere Bankverbindung: Hypo Landesbank Vorarlberg IBAN: AT02 5800 0104 6479 7012 BIC: HYPVAT2B