New York, Paris, Schwertberg. Rosemarie Radlmüller und ihre Tagesgäste sind am künstlerischen Puls der Zeit. Sie verschönern Tageszentrum und Ortsbild mit Strickgraffiti.
Als wir einmal eine große Spende Wolle bekamen, haben wir uns gefragt, was wir damit machen sollen. Bei uns stricken sehr viele Tagesgäste. Und da hatten wir die Idee, wir könnten die Betonsäulen beim Eingang umstricken. Die schauen eh so fad aus. Jetzt haben wir Strickgraffiti gemacht. Einige Tagesgäste haben schon ewig nicht mehr gestrickt. Doch wir haben es einfach alle versucht. Und viele haben sich sehr gefreut, weil es noch gegangen ist. Eine tolle Stimmung.
Nachdem wir vorne und hinten die Säulen beim Tageszentrum zugestrickt hatten, rief eine Dame von der Bücherei Schwertberg an, ob wir nicht die Bäume bei der Ortseinfahrt umstricken wollen. Dazu haben wir dann eine Tafel mit Erläuterungen gestellt.
Das ist ein schöner Blickfang für die Autos und natürlich eine gute Werbung für unser Tageszentrum. Sogar in der Zeitung waren wir mit unserem Strickgraffiti. Mit Bild. Das hat die Tagesgäste natürlich sehr stolz gemacht.
Ganz wichtig ist mir persönlich das Singen. Ich habe früher sehr viele Lieder gelernt, die auch die älteren Menschen können und die singe ich regelmäßig mit den Tagesgästen. Die Gäste blühen dann auf und erzählen Geschichten zu den Liedern. Wo sie diese gesungen haben. Beim Weggehen oder nach dem Heu einbringen. Auch Leute mit Wortfindungsstörungen, die sich nicht mehr so gut ausdrücken können - ein Lied geht trotzdem. Manche können oft wirklich keinen Satz mehr sprechen und auf einmal singt der drei Strophen von einem alten Volkslied. Das ist für sie ein riesen Erfolg. Da strahlen wir auch.
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