Nadja Kasapi-Nawar erzählt von Boubacar, der Dank des Patenschafts-Projekts „dUNDu“ endlich wieder in einer Werkstatt tätig sein kann.
Mein Projekt heißt „dUNDu ". Das besondere an unserem Projekt ist es, dass unmittelbare und persönliche zwischenmenschliche Beziehungen geschaffen werden zwischen ÖsterreicherInnen und unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen. Die österreichischen TeilnehmerInnen sind sehr unterschiedlich. Von einem Ärzteehepaar, über Studierende, bis hin zu einer pensionierten Hausfrau sind wir wirklich eine kunterbunte Gruppe.
Eine Geschichte, die ich erzählen will ist die Geschichte eines jungen Afrikaners, der mit Hilfe von dUNDu neue Menschen und neue Lebensperspektiven kennenlernte. Sein Name ist Boubacar. In seinem Land, in Guinea, war er Mechaniker. Er hat dort seine Zeit von Montag in der Früh bis Samstag am Abend in der Werkstatt verbracht. Er war es gewohnt, etwas handwerkliches zu tun und körperlich etwas zu leisten. Dieser junge Mann kommt nach Österreich. Plötzlich hat er nichts mehr zu tun und die Tagesstruktur fällt weg. Er kämpft mit Schlafstörungen und auch in der Schule hat er Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
Es ist uns dann gelungen, einen jungen Paten für den Jungen zu finden. Der wiederum hatte einen Freund mit einer eigenen kleinen Hobbywerkstatt in der Garage. Die basteln an ihren Autos herum, um sie zu tunen. In dieser Garage durfte Baboucar mithelfen. Ohne Verdienst zwar, aber da war er endlich wieder in seinem Element und selig.
Nicht nur Baboucar war glücklich, sondern es war ein Beispiel für ein schönes Geben und Nehmen, ohne Hierachie. Als ich nämlich den Paten fragte, wie es im dUNDu-Projekt denn so geht, geriet dieser ins Schwärmen: "Weißt du, das ist so toll. Der kommt, sieht sofort die Arbeit und packt an." Auch von der Improvisationsgabe von Boubacar sind alle angetan. Anstatt Ersatzteile zu bestellen und dann zwei Wochen auf die Teile warten zu müssen, zeigte der junge Afrikaner, wie man mit vorhandenen Materialien etwas reparieren kann oder zumindest vorläufig wieder zum Laufen bringt.
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