Neben der akuten Notwendigkeit, eine Arbeit zu finden, bemüht sich Idun Valdes, mit ihren KlientInnen längerfristige Perspektiven zu entwickeln und auch unter schwierigen Umständen einen Karriereweg zu planen.

Eine Dame aus Syrien ist seit ca. eineinhalb Jahren hier. Sie spricht schon ein mittelgutes Deutsch und ist recht motiviert und optimistisch. Über 10 Jahre hat sie in ihrer alten Heimat als Näherin gearbeitet. Gelernt hat sie die Arbeit in der Praxis. Doch beim AMS zählen formale Abschlüsse und es wird Hilfsarbeit nahegelegt. Bei Qualifikationen, die im Herkunftsland erworben wurden, greift der Berufsschutz nicht und deshalb werden auch Bewerbungen für Hilfsarbeit verlangt.

Wir wollten uns nicht zufrieden geben, haben uns bei Unternehmen beworben und waren lange nicht erfolgreich. Doch dann haben wir eine Kleinunternehmerin mit einer Boutique zur Herstellung von Couture und Fashion gefunden. Ihr war Qualifikation wichtiger als Abschlüsse. Dort kann die Frau aus Syrien nun arbeiten und nebenher Teile der Ausbildung nachholen, um dann die Lehre offiziell abzuschließen. Über eine Implacement-Variante des AMS, also eine arbeitsplatznahe Qualifizierung, kann sie die Kurse mittels eines Fernlehrgangs belegen.