Pflegedienstleiterin Jana Ölze erzählt wie Herr S. und Frau W. noch im hohen Alter zueinander fanden.
Was man auch erwähnen könnte ist das Paar, das sich hier gefunden hat. Beide sind um die 90 Jahre alt. Frau W. ist seit fast 20 Jahren hier und hatte über lange Zeit eher die Lebenslust verloren. Sie hat täglich geweint. Sie hat jeden Versuch, sie zu motivieren abgelehnt: "Ich kann nicht mehr, ich mag nicht mehr, mein Zug ist sowieso abgefahren."
Und dann kreuzt ein Mann deinen Weg. In dem Fall der Herr S., der vor 2 Jahren zu uns gekommen ist. Er konnte nicht mehr alleine zu Hause leben, weil er vergessen hat, die Herdplatte auszumachen und beim Einkaufen nicht mehr nach Hause fand. Der Sohn organisierte dann ein Zimmer bei uns.
Heute kümmert er sich den ganzen Tag um sie. Sie ist im Rollstuhl. Er geht immer wieder über den ganzen Tag verteilt mit ihr spazieren - sie berühren und küssen sich. Man hört sie kudern, wenn sie sich wieder in der Nähe der Büros in einem Winkerl verstecken.
Am Anfang war es noch kompliziert. Auch er war sehr traurig. Für ihn war der Gedanke schlimm, in einem Pflegeheim zu leben. Herr S. kam in ein Doppelzimmer und etwas später zog Herr K. bei ihm ein. Die zwei haben eine richtige Männerfreundschaft entwickelt. Auch die Vergesslichkeit ist besser geworden. Heute geht er wieder außer Haus und hat nur zur Sicherheit ein Armband mit unserer Adresse drauf. Manchmal kauft er für alle im Billa ein.
Die Reaktionen der anderen SeniorInnen auf die Romanze sind unterschiedlich. Manche sagen, „ist halt so“. Andere fragen, ob die kein eigenes Zimmer haben. Es ist auch in bisschen eine Generationsfrage.
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