Kinder merken, ob wir beim Besuchskontakt mit einer positiven Einstellung hinein gehen und orientieren ihre Erwartungen daran, erzählt Frau Prantl.
Wir haben in unserer Arbeit die großen Erfolge, wo alles wie gewünscht funktioniert. Aber wir haben auch die schwierigen Phasen. Da muss man als Besuchsbegleitung lernen, auch die kleinen Erfolge zu sehen. Da ist der Erfolg, dass ein Kind zwei Stunden mit Ruhe und Spaß in der Besuchsbegleitung seine Zeit mit dem Elternteil bekommt. Auch wenn von den Erwachsenen noch so viel zu lösen ist. Jede zusätzliche Entwicklung wäre schön, aber nicht immer da.
Aus meinem Erleben kann ich sagen, die Kinder wollen Zeit mit den Eltern haben und spielen. Ob das im Volkshilfe-Raum ist, oder am Spielplatz oder sonst wo, ist meistens nebensächlich. Es gibt zwar hin und wieder Kinder - vor allem Ältere - die besondere Wünsche hegen. Aber es sind fast mehr die Ansprüche, die Eltern an sich selbst stellen: "Ich sehe mein Kind so selten, jetzt muss ich etwas bieten."
Manche Erwachsenen müssen erst wieder lernen, sich Zeit zu nehmen und zu spielen. Oft reicht ein kleines Lob, um den Erwachsenen zu motivieren, sich auf das kindliche Spielen einzulassen. Manchmal schauen sie sich auch ab, wie ich es vormache. Wichtig ist, dass wir es nicht bewerten, wie die Eltern es machen, sondern dass wir Entwicklung Raum geben. Die Kinder merken, ob wir eine positive Einstellung gegenüber der Situation haben oder nicht.
Die Eltern haben es oft nicht leicht. Sie haben vielleicht eine schwierige Trennung hinter sich, die Elternbeziehung ist womöglich noch von der gescheiterten Paarbeziehung überlagert. Wenn ich es schaffe, beide Geschichten der Erwachsenen neutral zu nehmen und nicht zu bewerten, dann läufst es nach meiner Erfahrung am Besten.
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