Manchmal braucht es viel Zeit, bis Vertrauen zwischen PflegerInnen und KlientInnen aufgebaut werden kann, erzählt Nihada Gibic von den Mobilen Diensten in Wiener Neustadt.
Zu 90 Prozent können die Leute nicht aus dem Haus hinaus. Es ist sehr schwer, die eigene Situation zu akzeptieren; alleine zu sein, hilflos zu sein. Oft ist es so, dass die Pflegebedürftigkeit langsam kommt, aber manche werden richtiggehend überrascht. Für diese Personen ist es besonders schwer, mit der neuen Situation umzugehen. Wir versuchen auf den Menschen gut einzugehen. Wir machen klar, dass wir seine Situation verstehen; das alles zu viel ist und nichts mehr so ist wie vorher. Man kann die Situation nicht anders bewältigen, als sich selbst Zeit zu lassen und darin bestärken wir die KlientInnen
Manche KundInnen wollen uns gar nicht richtig. Wir werden in der Regel von den Angehörigen bestellt. Wenn wir kommen, merken wir manchmal die Skepsis. Da müssen wir zuerst Vertrauen aufbauen. Wenn wir den KundenInnen gegenüber offen sind, dann werden sie sich auch uns gegenüber öffnen. Das dauert natürlich alles seine Zeit. Ich kann ihnen heute auch nicht gleich alles von mir erzählen.
Irgendwann akzeptieren sie unser Kommen, wenn das Vertrauen gewachsen ist. Heute war ich bei einem Mann, da bin ich seit zwei Monaten jeden Tag von Montag bis Sonntag vor Ort. Der war bisher sehr verschlossen, doch heute bin ich fast nicht hinaus gekommen, weil er so viel geredet hat. Die halbe Stunde, die ich dort bin, redete er durch.
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