„Auch unsere KundInnen wollen sich manchmal einfach etwas gönnen“, sagt Edit Mangold, Transitmitarbeiterin beim SOMA in Wiener Neustadt.
Frau Marietta hat sich bei uns am Flohmarkt so ein schönes Kleid gekauft. Wirklich sehr elegant. Nachdem sie sich im Spiegel angesehen hat, hat sie uns abgebusselt. Die hat sich so gefreut. Es war ein enges, schwarzes Samtkleid, mit Schlitz auf der Seite. Frau Marietta stammt aus Bulgarien und sie ist Schriftstellerin. Gedichte. Damals konnte sie bei irgendeiner Veranstaltung vorlesen. In Graz glaube ich. Gekostet hat das Kleid 5 Euro. Für manche unserer KundInnen kein geringer Betrag. Aber so ein Kleid trägt man nicht täglich und darum wird es nicht gleich verwaschen. Samt bleibt auch schön, wenn man ihn nicht zu heiß bügelt.
Auch unsere KundInnen wollen sich manchmal einfach etwas gönnen. Nachdem sie sich so über das erste Kleid gefreut hat, haben wir ihr dann ein Zweites auf die Seite gelegt. Sie trifft sich öfters am Abend mit ihren Künstlerfreunden. Und da soll sie doch schick aussehen. Beim zweiten Kleid, hat sie hin und her überlegt, ob es sich finanziell ausgeht. Sie meinte, sie braucht es nicht unbedingt. Da sind wir ihr einfach preislich ein bisschen entgegen gekommen.
Im normalen Betrieb kann man auch Kleidung kaufen. Aber da können wir nicht alles heraus räumen. Den Flohmarkt haben wir hier jede zweite Woche. Da wird das meiste Gewand verkauft. Die Leute aus der Nachbarschaft bringen die Kleidung direkt her. Da Weiß man, woher es kommt und wo es hingeht. Das ist vielen Leuten wichtig. Auch meine NachbarInnen haben schon Gewand gebracht. Man will es nicht wegschmeißen. Da ist alles dabei; Alltagsgewand, Anzüge, Trachten, zum Teil wirklich schöne Sachen. Die Leute bringen oft mehr als man brauchen kann.
VOLKSHILFE VORARLBERG | Anton-Schneiderstraße 19, 6900 Bregenz | MAIL volkshilfe-vlbg@aon.at | TEL +43 55 74 48 853 |
ZVR-Zahl:211008695 Unsere Bankverbindung: Hypo Landesbank Vorarlberg IBAN: AT02 5800 0104 6479 7012 BIC: HYPVAT2B